Eine Wurzelkanalbehandlung (auch Endodontie genannt) stellt meist die letzte Möglichkeit dar, einen erkrankten Zahn zu erhalten. Deshalb ist es wichtig, dei Behandlung konsequent und professionell durchzuführen. Erfahren Sie auf dieser Reite, warum das so ist und worauf es ankommt, um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen.
Im Inneren des Zahnes befindet sich ein Hohlraum, der mit Bindegewebe, Blutgefäßen und Nervgewebe gefüllt ist. Dieses Gewebe wird in seiner Gesamtheit "Pulpa" genannt. Dieser Hohlraum reicht von der Zahnkrone über teilweise sehr feine Kanäle bis zur Wurzelspitze hin. Dort treten die Blutgefäße und die Nervenfasern durch eine kleine Öffnung in das umliegende Gewebe aus.
Ist das Pulpagewebe akut entzündet, oder bereits abgestorben, kann dieser Prozess nicht mehr rückgängig gemacht werden und ausheilen. Ursache sind meist Bakterien, die z.B. durch eine Karies bis „zum Nerv“ gelangt sind.
Ziel der Therapie ist es nun, das gesamte infizierte Gewebe zu entfernen, sowie das Kanalsystem zu reinigen und zu desinfizieren. Anschließend muss es bakteriendicht verschlossen werden, um eine erneute Infektion über die Mundhöhle zu verhindern. Nur, wenn das gelingt, kann der Zahn auf Dauer erhalten werden.
Wir sind auf Wurzelkanalbehandlungen spezialisiert und können in den meisten Fällen auch schwer zu behandelnde Zähne erhalten!
Das Wurzelkanalsystem ist ein sehr komplexes Hohlraumgebilde im Inneren des Zahnes. Es ist vergleichbar mit einem Baum und besteht in der Regel aus einem Hauptkanal (der Stamm des Baumes) und vielen kleinen Verzweigungen (die Äste des Baumes). Diese sind oft so fein wie ein Haar! Nicht selten kommt es vor, daß ein Zahn von der Norm abweichend zusätzliche Kanalsysteme besitzt. Auch stark gekrümmte und durch Dentinbildung verschlossene Kanalsysteme sind keine Seltenheit. Aufgrund der oben beschriebenen anatomischen Gegebenheiten ist eine erfolgreiche Therapie nur selten innerhalb der Richtlinien der gesetzlichen Krankenkassen zu realisieren. Studien zufolge gehen fast die Hälfte der so behandelten Zähne innerhalb von 5 Jahren verloren. Eine Spezialistenbehandlung erhöht die Erfolgsaussicht auf ca. 90 - 95 %
Das Bild zeigt den Querschnitt einer Zahnwurzel mit vier Kanälen, von denen drei gefüllt sind.
es ist sehr gut zu erkennen, dass bei der "Standard-Behandlung" enorm viel abgestorbenes, infiziertes Gewebe im Zahn verbleibt. Das führt auf Dauer zur Erkrankung des umliegenden Gewebes und schließlich zum Verlust des Zahnes. Durch unsere zertifizierte Zusatzausbildung und ständige Weiterbildung, sowie modernste Materialen und Geräte sind wir in unserer Zahnarztpraxis in Groß-Umstadt in der Lage, komplexe Wurzelkanalsysteme zu erkennen und zu behandeln!
Sehen Sie sich anhand der 3 Videos an, wie komplex der Hohlraum im Inneren unserer Zähne tatsächlich ist.
Die Aufnahmen zeigen Mikro-CT-Studien echter Zähne.
Wurzelkanäle können durch Auflagerungen verblockt sein, tief liegende Verzweigungen haben und vieles mehr. Ohne optische Vergrößerung bleiben dem Zahnarzt diese Besonderheiten verborgen und somit meist unbehandelt. Der Großteil der Bakterien verbleibt im Zahn. Das kann die Extraktion zur Folge haben.
Deshalb arbeiten wir in unserer Praxis bereits seit 2004 mit einem Dentalmikroskop! So werden auch feinste Details erkannt und das Kanalsystem bestmöglich behandelt!
In der Slideshow unten bekommen Sie einen Eindruck davon, wie schwierig es ist, feine Kanaleingänge zu finden. Sie sehen "durch die Kaufläche hindurch" auf die Zugänge zum Wurzelkanalsystem. Erst ab 10-facher Vergrößerung unter dem Mikroskop ist der feine Spalt zu erkennen, der zu einem eigenständigen Kanal führt. Mit 25-facher Vergrößerung dann sogar sehr deutlich. Mit speziellen Instrumenten wurde der Bereich so weit abgetragen, bis der eigentliche Wurzelkanal erreicht war. Im Anschluss wurden die Kanäle erweitert, um sie desinfizieren und füllen zu können.
Klicken Sie auf das Bild, um das Video zu starten.
Währen der Behandlung wird der Zahn durch ein flexibles OP-Tuch von der Mundhöhle isoliert. Das hat den großen Vorteil, dass keine neuen Bakterien aus dem Speichel in den Zahn gelangen können. Auch wird so verhindert, dass von der desinfizierenden Spüllösung etwas in die Mundhöhle tropft und dort die empfindlichen Schleimhäute reizt. Zusätzlich ist es so ausgeschlossen, dass eine der spitzen Feilen verschluckt oder gar eingeatmet werden kann.
Um feinste Strukturen zu bearbeiten sind hoch spezielle Instrumente erforderlich.
- Mit extrem dünnen und äußerst flexiblen Instrumenten können heute auch stark gebogene Wurzeln vollständig behandelt werden.
- Die Wurzellänge muss nicht mehr anhand eines Röntgenbildes abgeschätzt werden, sondern wird elektrometrisch gemessen.
- Es gibt jeweils geeignete Instrumente, um alte Wurzelfüllungen, zementierte Metallstifte oder abgebrochene Wurzelkanalinstrumente zu entfernen.
Um Ermüdungsbrüche zu vermeiden, werden viele dieser Instrumente in unserer Praxis als Einwegartikel genutzt. So kommen Instrumentenfrakturen selbst bei sehr komplizierter Kanalanatomie äußerst selten vor!
Der wichtigste Faktor einer Wurzelkanalbehandlung!
Die aufwändige Suche und Aufbereitung des Kanalsystems dient hauptsächlich einem Ziel: Es muss der Desinfektionslösung zugänglich gemacht werden. Die meisten Bereiche des Kanalsystems können nicht mit Instrumenten erreicht und bearbeitet werden. Deshalb ist es wichtig, eine Desinfektionslösung einzusetzen, die in der Lage ist, dort abgestorbenes Gewebe aufzulösen und das gesamte System keimfrei zu bekommen. Mit ausgefeilten Techniken wird dafür Sorge getragen, dass die Desinfektionslösung auch in die feinsten Verzweigungen gelangt und dort zudem genügend Einwirkzeit bekommt.
Diodenlaser zur photo-aktivierten Desinfektion (PACT)
Das Prinzip der photo-aktivierten Desinfektion beruht auf einer lichtinduzierten chemischen Reaktion. Ein spezieller Farbstoff bildet bei Bestrahlung durch den Diodenlaser aktiven Sauerstoff, der die Zellwände der Bakterien zerstört. Da diese Reaktion nur an den Zellwänden der Bakterien stattfindet und der Farbstoff völlig unschädlich ist, ist PACT ideal zur Therapie lokaler Infektionsherde - und zwar völlig schmerzlos!
Im Zuge einer Wurzelkanalbehandlung können mit PACT auch Keime abgetötet werden, die u.U. nicht auf die chemische Kanaldesinfektion ansprechen - dies ist ein enormer Nutzen.
Um eine Neubesiedlung mit Bakterien möglichst dauerhaft zu verhindern, muss das Kanalsystem bakteriendicht verschlossen werden. Mit ausgeklügelten Techniken können auch die feinen Verzweigungen und Ausbuchtungen ausgefüllt werden. Eine adhäsiv befestigte Kompositfüllung bildet den vorläufigen Abschluss der Behandlung. Zur zusätzlichen Abdichtung und um eine Fraktur des Zahnes zu vermeiden ist es meistens notwendig, den Zahn durch eine Krone zu schützen. Selbstverständlich werden in unserer Praxis ausschließlich erprobte körperverträgliche Materialien (biokompatibel) verwendet und auf Medikamentenzusätze in Füllpasten o. ä. verzichtet.
Längsfraktur eines Zahnes
zusätzliche Kanalverzweigungen
tiefe Kanalabzweigung
Ist ein Zahn nicht ausreichend gereinigt und vollständig gefüllt worden, oder einfach nur nicht bakteriendicht versiegelt, kann es zu einer Reinfektion kommen. Generell ist es möglich, in solchen Fällen die alte Füllung wieder zu entfernen und durch eine neue zu ersetzen. Es ist allerdings ungleich schwieriger. Die Erfolgsrate einer solchen "Revision" ist deutlich geringer, als bei einer Erstbehandlung! Deshalb ist es wichtig, sich gleich für eine hochwertige Behandlung nach neuestem wissenschaftlichen Stand zu entscheiden.
Viele Menschen haben Vorbehalte gegen Wurzelbehandlungen weil sie dann "einen toten Zahn" im Mund haben. Geschürt wird diese Angst oft zusätzlich durch "ganzheitlich" denkende Kollegen und Heilpraktiker, die vor einer Überschwemmung des Körpers mit "Leichengift" warnen. Sind diese Bedenken richtig?
Die Zahnhartsubstanz selbst ist genau genommen schon "tot" nachdem sie gebildet ist. Sie besteht nicht aus lebenden Zellen, die sich teilen können. Der Hohlraum im Inneren des Zahnes ist mit Bindegewebe, Blutgefäßen und Nervenfasern gefüllt. Dieses Gewebe wird Pulpa genannt. Ist die Pulpa mit Bakterien infiziert, entzündet sie sich und stirbt ab. Bakterien und Toxine können durch Öffnungen im Bereich der Wurzelspitze in das umliegende Gewebe gelangen und sich dort weiter ausbreiten.
Ziel der Wurzelkanalbehandlung ist es, möglichst alle Gewebereste und Bakterien aus dem Zahninneren zu entfernen. Gelingt dies, kann der Zahn noch Jahrzehnte lang erhalten bleiben. Auch, wenn nie alle Zellreste und Bakterien restlos entfernt werden können. Unser Körper ist von 10 Mal mehr Bakterien besiedelt, als er eigene Zellen hat! Und das sind schon sehr viele. Ein erwachsener Mensch besteht aus 100 Billionen Zellen. Davon sterben jede Sekunde 50 Millionen ab! Die meisten Bakterienarten - abgesehen vom Darm - konnten übrigens im Mund gefunden werden. 14 000 verschiedene Arten in den Zahnfleischtaschen!
Bakterien und abgestorbene Körperzellen gehören also zu unserem Alltag und sind nicht generell schädlich. Unser Immunsystem ist sogar darauf angewiesen. Gelingt es also, mit einer konsequenten Wurzelkanalbehandlung die krank machenden Keime im Wurzelkanalsystem zu eliminieren, kann der Körper selbst auch große Entzündungen wieder ausheilen.
Ja, das ist selbstverständlich möglich. Wir führen auch eine Wurzelbehandlung in unserer Praxis in Groß-Umstadt (Kreis Darmstadt Dieburg, Babenhausen, Schaafheim) für Patienten aus anderen Praxen durch. Danach übernimmt Ihr Hauszahnarzt die Weiterbehandlung.
Ist ein Zahn so erkrankt, dass eine endodontische Behandlung notwendig ist, gibt es aufgrund der bakteriellen Infektion nur eine Alternative: Die Entfernung des Zahnes!
Die Infektion kann nicht mit Medikamenten geheilt werden. Es können auf diesem Wege lediglich vorübergehend die Syptome gelindert werden.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die einfachste Art der Wurzelbehandlung. Sie darf das Maß der "ausreichend, wirtschaftlich, zweckmäßigen" Versorgung nicht überschreiten. Kosten für die sichere Behandlung nach dem heutigen Stand der Wissenschaft und Medizintechnik übernehmen sie nicht.
Das bedeutet: Wer seine eigenen Zähne langfristig erhalten will, sollte in eine qualifizierte Wurzelkanalbehandlung vom Spezialisten investieren!
Die privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten in der Regel vertragsgemäß.